ein Haus für die Gartenbahn entsteht

Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Gartenbahn zu bauen, muss sich darüber im Klaren sein, dass er es mit den gleichen fünf Widersachern zu tun hat wie das große Vorbild, nämlich Frühling, Sommer, Herbst, Winter und Wetter.
Nervige Fahrgäste hingegen fallen kaum ins Gewicht.

Vielleicht sind die Schienen schon im Garten fest verlegt, und nun soll die Gartenbahn um das eine oder andere Gebäude, in erster Linie wahrscheinlich ein Bahnhof, bereichert werden. Um es gleich vorweg zu sagen, das Angebot an Modellbauzubehör ist riesengroß, aber nicht ganz billig und immer „von der Stange“, d. h., man sieht „seinen“ Bahnhof auf jeder zweiten oder dritten Anlage.
Wäre es nicht reizvoll, Gebäude nach eigenem Entwurf zu bauen?
Für meine Gartenbahn hatte ich zunächst auch einmal Bausätze aus Großserien zusammengeklebt, später jedoch reizte mich der Selbstbau, und, oh ja, ich habe viele Fehler gemacht! Anfangs verwendete ich Styrodur-Platten, die waren leicht und mit einem scharfen Messer gut zuzuschneiden. Leider erwies sich dieses Material auf Dauer nicht als widerstandsfähig gegen die fünf obengenannten „Angstgegner“ des Gartenbahners, und so habe ich vor einigen Jahren einigermaßen erfolgreich angefangen, meine Häuser aus QBoard (R) zu bauen. Hierbei handelt es sich ebenfalls um Styrodur-Platten, die aber mit Zement beschichtet sind.
Dadurch erhalten die Gebäude später ein gewisses Eigengewicht (der nächste Sturm kommt bestimmt!). Die Platten lassen sich mit einer Stichsäge gut bearbeiten, man muss sich allerdings der Tatsache bewusst sein, dass man einen gewissen Verbrauch an Sägeblättern hat. Außerdem staubt es gewaltig (alternativ kann man auch eine Japan- oder sogar eine Laubsäge benutzen, es staubt zwar weniger, der Materialverschleiß ist aber ähnlich hoch), wer also aus den Zeiten der Pandemie noch Schutzmasken übrig hat, sollte diese unbedingt verwenden.
Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, die Platten mit einem Cuttermesser zu bearbeiten. Erstens bricht die Zementschicht unschön, zweitens verschleißt vielleicht nicht das Messer, aber das Handgelenk!
Vor dem ersten Sägeschnitt steht erst einmal ein detaillierter Plan. Wer ihn so groß zeichnet, wie einmal das Modell werden soll, hat es beim Übertragen der Maße einfacher, und er hat eine Zeichnung im Maßstab 1 : 22,5. Hier hat sich ein DIN-A-2-Zeichenblock bewährt. Es muss beim ersten Haus vielleicht nicht direkt ein großer Bahnhof sein, man kann mit einem Einfamilienhaus oder einem kleinen Schuppen, der aus vier Wänden und einem Dach besteht, anfangen. Im Folgenden möchte ich jedoch den Bau eines Hauses mit einem einfachen Satteldach beschreiben. Als Besonderheit sei erwähnt, dass ich Lust hatte, ein Fachwerkhaus zu bauen (das Fachwerk ist nur aufgemalt, also keine Angst!).


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Ein Wort zum Thema „Farbe“: Man kann ganz normale Abtönfarben verwenden, sie sollten natürlich „für außen“ geeignet und von hoher Qualität sein (wir erinnern uns wieder an unsere fünf „Angstgegner“).

Bericht von Heinz-Hermann Oster
   Artikel erstellt:   03.07.2025